Die dritte Station des lokalen Erinnerungsprojekts ERDKUNDE/souvenirs. Für die Fortsetzung des Eroberungs‐ und Vernichtungskrieges sollte 1944 im Ried Treibstoff aus Ölschiefer gewonnen werden. Tausende von KZ‐Häftlinge des Lagers Bisingen, sowie Kriegsgefangene, Deportierte und Zwangsarbeiterinnen waren zum Aufbau der Tagebau‐Anlage, beim Transport und der Verschwelung des Ölschiefers eingesetzt.
An der QR‐Station wird das Gelände buchstäblich zum Sprechen gebracht.
Raum der Abwesenheit an der Feldhütte: Esther Kinsky liest einen Text über Abwesenheit aus ihrem Gedichtband "Schiefern" (2020); Volkmar Knigge weist auf das prekäre Verhältnis hin, das in dem Ausdruck Abwesenheit steckt: etwas Abwesendes ist eben dadurch abwesend. Knigge zitiert dazu einen Satz von Droysen: "Die Dinge werden stets umso unsicherer, je detaillierter sie sind; oder besser gesagt, nicht in dem Detail und in der Anschaulichkeit des Details liegt die Wahrheit der Dinge' (um dann erklärend fortzufahren) zu seiner Paradoxie gehört, dass es gerade durch sein Vorhandensein auf ein umfassendes Nichtvorhandensein, auf eine umfassende Abwesenheit verweist."
Museum Bisingen
Kirchgasse 15
72406 Bisingen