Die Anfänge des Musikvereins (1858-1869):
Durch die Wertschätzung der Musik durch den Hohenzollernfürsten zu Hechingen entfaltete sich, nicht zuletzt unterstützt durch Hofkonzerte mit berühmten Musikern, ein reges musikalisches Leben rund um die Zollerburg. Dies mag auch die Schlatter damals inspiriert haben, eine eigene musikalische Vereinigung zu gründen. Musikkapellen waren damals eine seltene Erscheinung. Daher kann man die
Aktivitäten der Gründers Provisor Benjamin Daigger (geb. 1838 in
Ringingen, gest. 1896 in Schlatt) und den Gründungsmitglieder des
Vereins (Andreas Ritter, Josef Schipfer, Johann Diebold, Josef Diebold,
Johann Ritter, Bernhard Pflumm, Paul Diebold) nicht hoch genug
anrechnen.
Bis zum zweiten Weltkrieg (1870-1944):
Die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts waren durch die Zusammenarbeit
mit auswärtigen Musikanten geprägt. Leider verstarben einige Mitglieder
und daher tat man sich mit Musikern aus Ringingen, Owingen und Bisingen
zusammen. Die sich fortan bei Hochzeiten, Gemeindefestlichkeiten und
Ähnlichem aushalfen.
Kurz vor dem ersten Weltkrieg formierte sich dann allerdings wieder eine Kapelle, die durchweg aus Einheimischen bestand. Leider konnte diese Formation nur einmal öffentlich auftreten, da
anschließend der Erste Weltkrieg ausbrach.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde wieder eine neue Musikkapelle auf die Beine gestellt. Der Musikverein in seiner jetzigen Form hatte seine Geburtsstunde im
Februar 1933. Neben den aktiven Musikern gab es auch passive Mitglieder.
Neubeginn nach dem zweiten Weltkrieg (1945-1964):
Das musikalische Leben kam in den Nachkriegsjahren nur langsam wieder in Schwung. Bei verschiedenen Festlichkeiten gab es zwar eine musikalische Umrahmung durch einzelne Musiker, aber ins
Leben gerufen wurde der Verein erst am 13. Oktober 1951 wieder. Nach den schweren Jahren entfaltete sich Stück für Stück wieder ein
blühendes Musikleben in Schlatt. Im Jahre 1954 konnte erstmals sogar
eine Jugendkapelle gegründet werden, was für einen kleinen Dorfverein in
der damaligen Zeit etwas ganz Besonderes war.
Neuer Anfang (1965-1974):
Es folgten Jahre des Aufbaues und intensiver Arbeit.Nach der Eingliederung Schlatt in die Stadt Hechingen während der Kreis-
und Gemeindereform 1972/73 wurden die Schlatter Musiker nun auch zu
stadtinternen Veranstaltungen hinzu gezogen.
Stetiges Wachstum (1975-1984):
Neben der aktiven Kapelle, waren die Schlatter Musiker bestrebt auch
anderweitig Musik zu machen. So umrahmte die "Joe Band" 1978 das erste
Mal den Faschingsball mit Tanzmusik. Unter der Leitung von Alfred
Stockmaier wurde diese dann in "Big Band" des Musikvereins umbenannt. In
den folgenden Jahren war diese Gruppe von Schlatter Faschingsbällen und
auch anderen Veranstaltungen nicht mehr weg zu denken.
Turbulente Jahre (1985-1994):
Die erste Herausforderung, die sich der neuen Vereinsführung stellte,
war das 130-jährige Bestehen. Dies nahm man zum Anlass und veranstaltete
das 12. Stadtmusikfest im September 1988.
Jahrhundertwechsel (1995-2004):
Mit dem neuen Dirigenten nahm die aktive Kapelle nach einer 4-jährigen Pause im Jahr 1999 wieder an einem Wertungsspiel teil.
Nach 30 Jahren in derselben Uniform wurde 2001 beschlossen, eine neue
Uniform zu beschaffen. Beim jährlichen Jahreskonzert präsentierten sich
die Musiker erstmals in den neuen Farben.
Bis heute (ab 2005):
Neben einer stetigen musikalischen Weiterentwicklung, die jährlich an
den Jahreskonzerten gehört werden kann, präsentiert sich der
Musikverein heute als stabiler Bestandteil des Schlatter Dorflebens. So
wird jährlich ein Kinderball am Faschingsdienstag, ein Jugendkonzert im
Frühjahr, die Dorfhockete im Sommer, sowie das Jahreskonzert und das
Weihnachtsspielen im Winter für die Schlatter Bevölkerung veranstaltet.
Hervorzuheben ist, dass sich der Musikverein 2006 bereit erklärt hat,
die Dorfhockete alleine durchzuführen, um ein Ausfallen der
Veranstaltung zu verhindern.
