In der Malerei, Zeichnung und Druckgrafik von Volker Lehnert (*1956) überlagern sich Naturstücke, popkulturelle Fragmente und abstrakte grafische Strukturen zu eigenwilligen Landschaften. Der Titel Land schaffen spielt darauf an, dass die Natur im Kunstwerk immer ein Konstrukt ist. Sie wird nicht authentisch nachgebildet. Stattdessen liefert sie dem Künstler ein unerschöpfliches Repertoire an Motiven und Bildfragmenten, aus dem er frei selektieren kann. Natureindrücke werden auf ihre Grundformen reduziert, in leuchtende Farben oder in grafisches Schwarz-Weiß übersetzt und auf dem Bildträger zu überraschenden Kompositionen arrangiert. In der Verarbeitung von Graffiti und Comicfiguren, von historischen und urbanen Architekturen sowie unter dem Einfluss der Kinderzeichnung hat Volker Lehnert einen anarchischen Stil entwickelt. Die Ästhetik der Druckgrafik ist allgegenwärtig, auch in der Malerei.
Der Künstler lebt und arbeitet in Witten. Er studierte Bildende Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik in Mainz (1976–1981). Als Professor lehrte er an der Hochschule Niederrhein in Krefeld (1996–2000) und an der Stuttgarter Kunstakademie (2000–2022). Volker Lehnert ist mit zahlreichen Werken in der Sammlung des Kunstmuseums Albstadt vertreten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten vom Herausgeber Dr. Kai Hohenfeld und von Dr. Günter Baumann.