Ann-Kathrin Kramer gilt als eine der beliebtesten deutschsprachigen Schauspielerinnen – und das seit gut zwanzig Jahren. Ebenso lange spielt ihr Mann Harald Krassnitzer den Wiener „Tatort“-Kommissar Moritz Eisner, der auch als „Bergdoktor“ vielen ein Begriff ist. In Joanne Harris‘ „Chocolat“ geben sie zwei Figuren, die ihnen geradezu auf den Leib geschrieben sind: Den Grantler Pater Reynaud und die charmante Verführerin Vianne.
Vianne Rocher zieht mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes. Dort eröffnet sie direkt am Kirchplatz eine Pâtisserie für feinste Schokoladen. Dorfpfarrer Reynaud findet diese Art der „himmlischen Verführung“ absolut inakzeptabel und verbietet seinen Gemeindemitgliedern jeden Umgang mit Vianne. Zwei grundverschiedene Lebenshaltungen prallen aufeinander: Die Abneigung gegen alles Fremde hier, Offenheit und Genuss dort. Pater Reynaud sieht in der alleinerziehenden Mutter einer unehelichen Tochter, die sich um die am Fluss lebenden Manouches kümmert, die Verkörperung des Bösen. Während sich Viannes Chocolaterie zum neuen Dorfmittelpunkt entwickelt, flüchtet sich der Gottesmann in immer verzweifeltere Gebete, Intrigen und Verschwörungstheorien.
In „Chocolat“ fühlt sich das Althergebrachte vom Modernen bedroht. Als Appell zur Toleranz hatte die Kritik schon Lasse Hallströms Verfilmung Anfang der 2000er Jahre gesehen. Auch heute, zwanzig Jahre danach, ist der Stoff hochaktuell …
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