***Dauer ca. 45 Min ohne Pause / ab 6 Jahren***
DER GEHEIMNISVOLLE KOFFER VON HERRN BENJAMIN
Musiktheatrale Performance nach dem Bilderbuch von Pei-Yu Chang · Uraufführung
Maura, Rafo und Piz sind Grezforscher*innen. In ihrem Grenzlabor untersuchen, beobachten und forschen sie gemeinsam mit dem Publikum. Sie nutzen ihre Wahrnehmung, ihre Fantasie und das Grenzoskopohon– einen Sensor, der Lücken und Risse in Grenzen aufspüren kann. Mit dem Grenzoskopohon untersucht Rafo die Grenze zwischen Innen und Außen, während Maura anderen Linien, den sogenannten Sichtlinien auf der Spur ist. Als Piz das Grenzoskopophon übernimmt, nähern sich die Forscher*innen einem Gebirge, das wohl auch eine Grenze ist. Was war zuerst da, der Berg oder die Grenze?
Auf der Landesgrenze brummen die Berge, es erklingen Melodien und ein Objekt der Vergangenheit wird freigelegt: Der geheimnisvolle Koffer eines gewissen Herrn Benjamin. Im Koffer ist das Allerwichtigste verborgen, was Benjamin besitzt. Das behauptet zumindest der Koffer selbst. Denn obwohl er gar keine Füße hat, muss das Allerwichtigste unbedingt über die Grenze. Was genau in ihm drin ist, weiß er nicht. Aber er erinnert sich, dass Herr Benjamin über Wörter philosophierte und sich die Grenze wohl zu einer Brille gebunden hätte, um durch sie hindurch in die Vergangenheit zu blicken.
Wie in dieser Metapher steigen auch Piz, Rafo und Maura durch das Objekt selbst in die Vergangenheit. Lisa Fittkos Stimme erklingt. Die Frau, die nicht nur Benjamin, sondern vielen anderen Menschen den Weg über die Pyrenäen gezeigt hatte, rettete viele Menschen vor den Nazis der 1940er. Das Fundstück aus längst vergangener Zeit macht Mut: Lisa Fittko leistete Widerstand! Auch die heutigen Grenzen sind nicht immer offen. Auch heute kommen Menschen an den Linien Europas um. Manchmal sind Grenzen nicht nur Gebirge sondern viel mehr als das.
DER GEHEIMNISVOLLE KOFFER VON HERRN BENJAMIN lädt mit einer Klangkomposition und interaktiver Klangkunst ein, die Grenzen zu befragen, sie zu hören, erforschen und verschieben. Wie die Philosophie von Walter Benjamin selbst, dreht das Libretto nicht nur die Wörter um, sondern eröffnet allen Menschen ab 6 den Raum, neue Realitäten zu erfahren und Grenzen zu untersuchen.