Überall lauertdas Unheimliche. Es kriecht aus den Schatten unserer Realität hervor, ergreiftBesitz von der Kunst und wirkt als düstere Prophezeiung in die Wirklichkeitzurück. Die frühexpressionistische Manifestation eines flammenden Ungeheuers im„Dorfbrand“ von Wilhelm Laage (1868–1930), die Endzeitvision einer bewaffnetenMensch-Maschine in Emil Scheibes (1914–2008) „Killerbaby“ oder auch dieabstrakte Schimäre der „Angst“ von Michael Morgner (*1942) – die Schönheit undverführerische Kraft des Schrecklichen ist auch in der Sammlung desKunstmuseums Albstadt allgegenwärtig. So wie der Akteur des gleichnamigenRomans von Martin Suter (*1948) ringt auch die Ausstellung „Die dunkle Seitedes Mondes“ mit dem Bösen in der Welt und in der menschlichen Seele in derGrafik des 20.-21. Jahrhunderts. Eine hohe suggestive Kraft entwickeln jeneWerke, die sich literarischer Vorlagen bedienen, beispielsweise die düsterenIllustrationen von Gunter Böhmer (1911–1986) zur Novelle „Die schwarze Spinne“von Jeremias Gotthelf (1797–1854) oder von Hans Körnig (1905-1989) zum Roman„Der Prozess“ von Franz Kafka (1883–1924).
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