Ausstellungseröffnung mit Prof. Dr. Thomas Naumann
Eine junge Frau aus dem
Bergischen Land lässt alle bürgerlichen Konventionen hinter sich
und folgt ihrer Liebe. Das Mädchen aus gutem Hause trifft in der
Künstlerkolonie Worpswede auf den Arzt und Schriftsteller Friedrich
Wolf. Als Naturheilkundler, Homöopath und junger Dramatiker kämpft
Wolf voller Energie für das Neue – ein Reformer und Rebell. Später
ein Kommunist und Verfolgter.
Die
in Hechingen geborenen Söhne Markus und Konrad erleben als Kinder
den erstarkenden Nationalsozialismus. Else wird mit Friedrich Wolf
und den Kindern ausgebürgert. Die Söhne wachsen in Moskau auf. Wolf
muss abermals fliehen – diesmal vor Stalins Terror nach Frankreich.
Dort wird er in mehreren Lagern interniert. Else Wolf kämpft um
seine Rückkehr nach Moskau. Nach dem Überfall Nazideutschlands auf
ihre zweite Heimat kämpfen Friedrich und Sohn Konrad in der Roten
Armee. 1945 helfen alle Wolfs, das zerstörte Deutschland wieder
aufzubauen.
Else
bleibt die treue Gefährtin ihres Mannes. Lehnitz bei Berlin wird ihr
neuer Heimatort.
Nach
Wolfs Tod 1953 bleiben ihr noch 20 Jahre, um das
Friedrich-Wolf-Archiv der Akademie der Künste aufzubauen und an der
Herausgabe seiner Gesammelten Werke mitzuwirken.
Eine
Ausstellung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft e.V.
Referent:
Thomas Naumann wurde 1953 in Dresden geboren und studierte in seiner
Heimatstadt Physik. Er ist der jüngste Sohn des Schriftstellers
Friedrich Wolf. Seine Halbbrüder Konrad und Markus Wolf lernte er
erst in den 1980er Jahren kennen. Naumann arbeitet am Deutschen
Elektronen-Synchrotron DESY und erforschte am größten
Forschungsprojekt der Menschheit, dem Large Hadron Collider LHC des
Europäischen Zentrums für Kernforschung CERN in Genf, die
fundamentalen Kräfte und Bausteine der Welt. Er lehrte über zwanzig
Jahre als Honorarprofessor an der Universität Leipzig und hat auch
breite literarische und philosophische Interessen.
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