Im Jahr 1712 veröffentlichte der Hamburger Ratsherr, Dichter und Schriftsteller Barthold Heinrich Brockes einen Text, der die biblische Passionsgeschichte in barocker Versform und mit bildhafter ausdruckstarker Sprache nacherzählte. Vermutlich dachteBrockes bereits beim Verfassen an eine Vertonung seiner Dichtung.
Dies geschah bereits im gleichen Jahr durch Reinhard Keiser.
Er war Kapellmeister und Komponist am Hamburger Opernhaus und galt damals als der führende Opernkomponist Deutschlands. Der Zusammenklang von berührender Musik und dramatischer Dichtung sollte dieZuhörer, dem barocken Zeitgeist folgend, mit all ihren Gefühlen in die Passionsgeschichte hineinziehen und sie so im Kern des christlichen Glaubens stärken. Die Uraufführung in Hamburg und weitere Aufführungenin verschiedenen Städten fanden großen Beifall. Ab den 1730er Jahren geriet das Werk in Vergessenheit.
In den 1990er Jahren begann ein Kreis von belgischen Musikern nach vergessenen Meisterwerken zu suchen und entdeckte dabei dieses Passionsoratorium von Brockes/Keiser. Seither gab eseinige Wiederaufführungen und eine CD-Einspielung der Ensembles Les Muffati und Vox Luminis unter dem Dirigenten Peter van Heyghen (2014).
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