Durch das Werk des vergessenen Julius Preuss kann die Ethik des medizinischen Wissens der mosaischen und talmudischen Zeit auch heute Entscheidungshilfe bei aktuellen medizinischen Fragen wie Sterbehilfe, Geburtenkontrolle oder Stammzellenforschung geben.
Julius
Preuss, Arzt und Medizinhistoriker, ist
der Verfasser des siebenhundert Seiten starken, gerühmten
Standardwerkes „Biblisch-talmudische Medizin“. Er ist aus
historischen Gründen und als Folge der Zeitenläufe nahezu
vergessen. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit – er war
Prädikatsdoktorand bei Rudolf Virchow und als Wissenschaftler und
Mediziner auf der Höhe seiner Zeit
– sammelte und ordnete er jüdisches medizinisches Wissen vor allem
der mosaischen und talmudischen Zeit (ca. 2000 J. v. Chr – 600 J.
n. Chr). Die diesem Wissen immanente Ethik kann auch heute
Entscheidungshilfe geben bei aktuellen medizinischen Fragen wie z.B.
Sterbehilfe,
Geburtenkontrolle
oder Stammzellforschung etc.. So sind auch „die ärztlichen Lehren,
die die Juden selbst geschaffen haben oder von Fremden entlehnt
haben, an der Nachwelt nicht spurlos vorübergegangen“, schreibt
Preuss.
Die
Beschäftigung mit der jüdischen Medizin gibt Einblick in die
jüdische Kultur überhaupt, die gelitten hat und vergessen wurde. Es
sei aber daran erinnert, dass die jüdischen Mitbürger vor 150
Jahren maßgeblich an der Gestaltung Deutschlands mitgewirkt haben.
Dr.
Roland Baur: Studium der Biologie/Molekularbiologe,
Forschungsaufenthalt in USA; Studium Humanmedizin an der FU Berlin,
Forschung unter anderem über Schilddrüsenimmunität,
Forschungsaufenthalt in Canada; Facharztausbildung Innere Medizin am
FU-Klinikum Berlin und Erwerb der Zusatzbezeichnung Homöopathie;
ärztliche Tätigkeit in eigener Praxis seit 1990; Vertrauensarzt der
Carl-und-Veronika Carstensstiftung, Lehrtätigkeit an der Charité,
Kommissionsarbeit bis heute am Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte. Beschäftigung
mit der Jüdischen Überlieferung über viele Jahre.
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