Bereits 1993 – also genau vor 30 Jahren - eröffnete das Deutsche Peitschenmuseum in Burladingen-Killer seine Pforten. Gleich zu Beginn wurde es vom damaligen Ministerpräsidenten als „vorbildliche Bürgeraktion“ ausgezeichnet. Seit damals hat es sich der Heimatverein Killer e.V. als Träger und Betreiber des ehrenamtlich geführten Museums zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Peitschenmacher und der Peitschen aus dem Killertal zu erhalten. Es gibt also nicht nur viel zu hören, sondern auch viel zu sehen – kommen Sie vorbei – wir freuen uns auf Sie!
Was heute der Zündschlüssel - war früher die Peitsche! Diese Peitschen waren es, die über viele Jahrhunderte im einst Hohenzollerischen Killer auf der schwäbischen Alb gefertigt wurden. Nahezu wichtigstes Utensil der Fortbewegung vergangener Zeiten: Bierführer, Frachtfuhrmann, Droschkenkutscher und sämtliche Landwirte waren darauf angewiesen, denn ohne Peitsche ließen sich die Tiere nur schwer in Bewegung setzen. Dementsprechend groß war der Bedarf - bis zu 5.000 Peitschen wurden täglich verschickt – nahezu jede zweite Peitsche im Deutschen Reich kam aus der kleinen 500 Seelen Gemeinde im gleichnamigen Tal. Da aufgrund der Enge des Talkessels keine ertragreiche Landwirtschaft möglich, andererseits in den Wäldern jedoch genügend Holz vorhanden war, wuchs Killer schon vor über 250 Jahren zum Zentrum der deutschen Peitschenfertigung heran. Nicht umsonst ziert deshalb auch eine Peitsche das Ortswappen des heutigen Burladinger Stadtteils. Doch handelt es sich bei Stock- oder Fahrpeitschen nicht etwa nur um ein Stück Holz mit einer Schnur! Im Gegenteil: über Jahrzehnte und Jahrhunderte wurden Material und Fertigungstechnik stetig verfeinert – ganz so wie wir es heute von der Autoindustrie kennen – ein echter Vorläufer eben. Alles Wissenswerte über Peitschen, wie und aus was sie hergestellt werden, erfahren Sie „normalerweise“ nur in Deutschlands einzigem Peitschenmuseum, bestätigt durch die Redaktion des Guinness Buch der Rekorde. In diesem Jahr präsentiert der langjährige Museumsleiter Oliver Simmendinger das Museum mit einmaligen Exponaten, Werkzeugen, Urkunden und Live-Vorführungen auf der Landesgartenschau in Balingen. Lassen Sie sich für dieses einmalige und einst so wichtige Handwerk begeistern und erfahren Sie beispielsweise, warum eine Peitsche überhaupt knall?
Übrigens: der schlechte Ruf der Peitsche sollte niemanden von einem Besuch abschrecken – auch eine herkömmliche Gabel kann Menschen verletzen – „die Hand“ die den Gegenstand führt entscheidet! In Punkto Fortbewegung wird eine Peitsche auf jeden Fall niemanden verletzen!
Ticket
erforderlich
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