Die Erinnerung an die Shoa ist heute Teil des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit. Die Folgerung „Nie wieder!“ wird auch von den Kirchen so oft bekräftigt, dass darüber das Spezifische einer christlichen Erinnerung leicht übersehen wird: Ihr Platz sind nicht Denkmäler und Museen, sondern Studium und Liturgie. Ihre Form muss die Kirche selbst sein. Nicht der moralisierende Impetus steht im Zentrum, sondern der Gedanke der Vergegenwärtigung: Was und wer spricht uns heute durch diese Geschichte an und wie können wir folglich leben?
Die Erinnerung an den Holocaust, die Shoa, ist heute Teil des
kollektiven Gedächtnisses der Menschheit, jedenfalls der
aufgeklärten Gesellschaften. Die Folgerung „Nie wieder!“ wird
auch von den Kirchen so oft bekräftigt, dass darüber das
Spezifische einer christlichen Erinnerung leicht übersehen wird: Ihr
Platz sind nicht Denkmäler und Museen – so notwendig sie sind –,
sondern Studium und Liturgie. Ihre Form muss die Kirche selbst sein.
Nicht der moralisierende Impetus steht im Zentrum, sondern der
Gedanke der Vergegenwärtigung: Was und wer spricht uns heute durch
diese Geschichte an und wie können wir folglich leben? Als
Ausgangspunkt wird ein provokantes Wort des amerikanischen
Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel gewählt:
„Der nachdenkliche Christ weiß, dass in Auschwitz nicht das
jüdische Volk, sondern das Christentum gestorben ist.“
Prof.
Dr. Achim Buckenmaier (*1959 in Hechingen): Studium der Katholischen
Theologie in Freiburg und Paris; 1995 Promotion; 2009 Habilitation im
Fach Dogmatik; bayerisches Staatsexamen für Hauptschule und
Gymnasium. Er ist Priester der Erzdiözese Freiburg. Von 2009-2021
Direktor des Lehrstuhls für die Theologie des Volkes Gottes an der
Päpstlichen Lateran-Universität in Rom. Herr Buckenmaier ist
Konsultor der römischen Kongregation für die Glaubenslehre und des
Rates für die Neuevangelisierung.
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